Die Nutzung von Regenwasser zur Einsparung von Trinkwasser hat als Ergänzung zu moderner wassersparender Sanitärtechnik erheblich an Bedeutung gewonnen. Dies gilt sowohl für private und öffentliche Gebäude, wie auch für eine Vielzahl von gewerblichen Bereichen.
Trinkwasserverbrauch
Drei Liter Trinkwasser braucht jeder Deutsche täglich zum Essen und Trinken. 115 Liter werden jeden Tag für Duschen und Baden, Wäschewaschen, Geschirrspülen, Putzen, Toilette und Garten verbraucht. Mehr als die Hälfte des Wasserverbrauchs verursacht die WC-Spülung, das Waschen der Wäsche und die Gartenbewässerung.
Wasser sparen
Der tägliche Wasserverbrauch lässt sich durch einfache Mittel um 35 % reduzieren. Ein tropfender Wasserhahn z.B. verbraucht ca. 2.000 Liter Wasser pro Jahr. Regenwassertonnen sind bereits in jedem Baumarktsortiment vorhanden. Durch das Auffangen des Regenwassers und die Nutzung für die Gartenbewässerung können weitere Mengen Trinkwasser gespart werden. Einhandhebelmischer und Thermostatbatterien verringern beim täglichen Umgang mit Wasser den Verbrauch deutlich. Berechnung des Regenwasserertrages
Einsparung durch Regenwasser
Regenwasser kann neben der Gartenbewässerung überall dort eingesetzt werden, wo nach den gesetzlichen Regelungen der Trinkwasserverordnung für das verwendete Wasser keine Trinkwasserqualität erforderlich ist. So lässt sich Regenwasser hervorragend für die Toilettenspülung verwenden oder zum Wäsche waschen: Regenwasser ist sehr weiches Wasser, das heißt, durch den Einsatz von Regenwasser für die Wäsche wird die Waschmaschine durch deutlich geringere Kalkablagerungen geschont und der Verbrauch von Waschmittel fällt geringer aus. Eine vierköpfige Familie kann auf diese Weise etwa 90m³ Trinkwasser jährlich einsparen.
Regenwassernutzungsanlagen
Das Regenwasser wird gefiltert und meist in einer unterirdischen Zisterne gesammelt. Dort klärt sich das vorgefilterte Wasser selbst, Schwebstoffe setzen sich am Boden ab. Mit Hilfe einer Pumpe inklusive Steuerung und Ansaugfilter wird das Wasser dann über ein zweites, vom Trinkwassernetz getrenntes Rohrleitungssystem allen Verbrauchsstellen, die kein Trinkwasser benötigen, zugeführt. Wichtig: Alle Rohre müssen die Kennzeichnung „Kein Trinkwasser“ erhalten. Regen- und Trinkwasserleitungen dürfen keinesfalls miteinander in Verbindung stehen: Das könnte ganze Trinkwassernetze verkeimen.
Einbaufertige Anlagen
Gibt es mit Kunststoff- oder Betonsammelbehältern. Die sinnvolle Speichergröße – der Tank soll einen ausreichenden Vorrat für Trockenzeiten aufnehmen können, aber auch nicht ständig halb leer sein – kann man mittels einer Faustregel ermitteln: Etwa 800 Liter pro Person im Haushalt oder ca. 30 Liter pro Quadratmeter angeschlossener Regenauffangfläche. Für ein Einfamilienhaus liegt die durchschnittliche Größe bei drei bis fünf Kubikmetern. Die Kosten dafür betragen zwischen 3.000 und 6.000 Euro. Talentierte Heimwerker können bei der Installation bis zu 1.000 Euro sparen.
Förderung von Regenwassernutzung
Eine bundeseinheitliche Förderung für Regenwassernutzung gibt es nicht, wohl aber kann man in einigen Bundesländern öffentliche Zuschüsse beantragen. In Nordrhein-Westfalen gibt es für eine entsprechende Anlage bis zu 1.500 Euro vom Land dazu, in Bremen beträgt der Zuschuss bis zu einem Drittel der förderfähigen Kosten, maximal aber 2.000 Euro. Bayern, Hessen und das Saarland fördern kommunal sehr unter-schiedlich. Ob und wie gefördert wird, erfährt man im Rathaus, bei der Kreisverwaltung oder beim zuständigen Wasserwerk.
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